Orgelneubau von der Fa. Orgelbau Eisenbarth (Passau), 2018.
Historisches Gehäuse von der Orgel der Gebr. Kleine, 1788.
I. HAUPTWERK (C–g³)
Principal 8'
Hohlflöte 8'
Gedeckt 8'
Octave 4'
Gemshorn 4'
Quinte 2 2/3'
Octave 2'
Flöte 2'
Mixtur 4f. 1 1/3'
Trompete 8'
Clarino 4'
Glockenspiel
Koppel Sub I
Koppel II-I
Koppel Sub II-I
II. SCHWELLWERK (C–g³)
Suavial 8'
Rohrflöte 8'
Gamba 8'
Vox coelestis ab c° 8'
Principal 4'
Flöte 4'
Nasat 2 2/3'
Waldflöte 2'
Terz 1 3/5'
Quint 1 1/3'
Sifflöte 1'
Oboe 8'
Tremolo
Koppel Sub II
PEDAL (C–f¹)
Principalbass 16'
Subbass 16'
Offenbass 8'
Gedecktbass 8'
Choralbass 4'
Fagott 16'
Trompete 8'
Koppel II-P
Koppel I-P
Setzeranlage mit 10000 Kombinationen, davon 3000 mit Schlüsselschalter sperrbar, Touchscreen, Midi-Anlage.
Mechanische Schleiflade mit elektrischer Registertraktur.
Die romanische Basilika als Pfarr- und ehemalige Klosterkirche aus dem 12. Jahrhundert wurde 1962/65 durch einen modernen Bau an der Südseite erweitert. Beide Teile der Kirche verfügen über
eine eigene Orgel.
Als die alte Basilika von den Zisterzienserinnen als Klosterkirche genutzt wurde, ließen diese 1663 eine Orgel auf der Nonnenempore aufstellen. Zwischen Kloster und Pfarrei gab es lange Zeit
Streitigkeiten, die auch das Orgelspiel betrafen. So wurden von Seiten der Gemeinde 1743 Verhandlungen mit Johann Henrich Kleine über den Bau einer neuen, zweiten Orgel geführt. In der Nacht vom
13. zum 14. Juni 1744 wollten Gemeindemitglieder eigenmächtig einen Platz für die neue Orgel in der Kirche schaffen. Die vom Lärm aufgeweckten Nonnen versuchten die Eindringlinge zu vertreiben.
Sie wurden zwar mit ein paar Steinwürfen verjagt, doch zur Aufstellung der Orgel kam es dann nach einer Einigung zwischen Kirche und Kloster erst 1754.
Nachdem die Zisterzienserinnen die alte Orgel der Nonnenempore schließlich 1778 in ihre eigene Klosterkirche übertrugen (später kam sie nach Neuenkleusheim, wo sie bis heute erhalten ist),
wurde 1782 mit Johann Gerhard Kleine der Vertrag zum Bau einer neuen Orgel für die Pfarrgemeinde geschlossen. Die Aufstellung begann 1787 auf der ehemaligen Nonnenempore; der Orgelbauer starb im
Juli 1787 kurz vor Vollendung des Werks, das sein Bruder Johann Christian schließlich im Herbst 1788 vollendete. Nach diversen kleineren Reparaturen und Veränderungen nahm der seinerzeit in
Attendorn ansässige Orgelbauer Adolph Rieschick 1868 einen Umbau vor.
Das Ende der Barockorgel war 1928 besiegelt, als die Orgelbauanstalt Johannes Speith aus Rietberg eine neue pneumatische Kegelladenorgel mit 27 Registern hinter das barocke Gehäuse
setzte.
Als das neue Kirchenschiff 1965 angebaut wurde, schaffte man für die dortige Empore eine zweite große Orgel an – die alte Orgel wurde kaum noch genutzt. Entgegen der Ratschläge vonseiten der
Denkmalpflege wurde das Instrument 1987 unter Verwendung alten Pfeifenmaterials (etwa neun Register von 1928) durch die Firma Gebr. Stockmann (Werl) als neobarock konzipierte Schleifladenorgel
wiederhergestellt und mit der 1981 umgebauten Orgel im neuen Kirchenschiff über elektrische Trakturen verbunden, was aber zu keinem überzeugenden Ergebnis führte.
Im Rahmen der Restaurierung der Basilika erhielt die Passauer Orgelbauwerkstatt Eisenbarth den Auftrag zum Bau einer neuen 31 Register umfassenden Orgel in das historische Gehäuse von 1787.
Die Einweihung der neuen Orgel fand am 11. Februar 2018 statt.
Zehn Register aus der Orgel von 1987 fanden im Haupt- und Pedalwerk Wiederverwendung, Gemshorn 4' (teilweise) und Flöte 2' sowie die beiden 8'-Labialstimmen im Pedal stammen noch aus der
Speith-Orgel von 1928.
Quelle: Dr. Gabriel Isenberg: Orgeln im Kreis Olpe, 1. Auflage, Juni 2018
Die 1965 aus gebrauchten Teilen von der Fa. Matthias Kreienbrink (Osnabrück) erbaute Orgel im neuen Kirchenschiff erhielt 1981 eine Erweiterung um das Rückpositiv. Anfang 2020 wurde die Orgel im Zuge der Kirchenrenovierung abgetragen und nach Polen verkauft. Ursprünglich war es vorgesehen, die Orgel aus dem Pallottihaus Olpe in Drolshagen aufzustellen, nach dem Rückkauf des Instruments durch den Träger des Pallottihauses fiel diese Option allerdings aus. Nach Abschluss der Kirchensanierung wird die Orgelbaufirma Eisenbarth (Passau) ein neues Instrument unter Verwendung des Rückpositivs der alten Orgel liefern.
Die Fertigstellung des Instruments ist für 2022 geplant.
I. HAUPTWERK (C–g³)
Bourdon 16'
Principal 8'
Flûte harmonique 8'
Gamba 8'
Octave 4'
Spitzflöte 4'
Doublette 2'
Mixtur 3f. 1 1/3'
Trompette 8'
Glocken
Koppel III–I
Koppel II–I
Subkoppel III–I
Superkoppel III–I
II. RÜCKPOSITIV (C–g³)
*Rohrflöte 8'
Amorosa 8'
*Praestant 4'
*Flöte 4'
*Blockflöte 2'
*Quinte 1 1/3'
Cimbel 3f. 1'
*Krummhorn 8'
Tremolo
Koppel III–II
Subkoppel III–II
Superkoppel III–II
* = Register aus der alten Orgel
III. SCHWELLWERK (C–g³)
Geigenprincipal 8'
Gedeckt 8'
Salicional 8'
Unda maris 8' ab cº
Flûte traversière 4'
Nazard 2 2/3'
Octavin 2'
Tierce 1 3/5' ab gº
Trompette harmonique 8'
Hautbois 8'
Tremolo
Subkoppel III–III
Superkoppel III–III
Äqual ab III
PEDAL (C–f¹)
*Principalbass 16'
Subbass 16'
Gedecktbass 8' (Ext.)
Octavbass 8'
Choralbass 4' (Ext.)
Bombarde 16'
Trompette 8' (Ext.)
Koppel III–P
Koppel II–P
Koppel I–P
Superkoppel III–P
Setzeranlage mit 10000 Kombinationen, davon 3000 mit Schlüsselschalter sperrbar, Touchscreen, Midi-Anlage.
Mechanische Schleiflade mit elektrischer Registertraktur.
D-57489 Drolshagen, Kirchplatz
Letzte Änderung: 17.03.2022