Orgel von der Fa. Franz Breil (Dorsten), 1975.
Im barocken Gehäuse der Orgel von Bartholomäus Boos (Koblenz), 1754/55.
Eine Komplettsanierung mit Bau eines neuen Spieltischs ist geplant, dabei sollen auch die beiden noch leere Registerschleifen besetzt werden. Weitere Infos siehe » www.orgel-wenden.de.
I. HAUPTWERK (C–g³)
Bordun 16'
Prinzipal 8'
Gamba 8'
Gedackt 8'
Oktave 4'
Hohlflöte 4'
Nasat 2 2/3' [vakant]
Waldflöte 2'
Kornett 3-4f.
Mixtur 4-6f. 1 1/3'
Trompete 8'
Koppel II-I
II. UNTERWERK (C–g³)
Liebl. Gedackt 8'
Tichterflöte 8'
Prinzipal 4'
Rohrflöte 4'
Oktave 2'
Terz 1 3/5'
Quinte 1 1/3'
Scharff 4f.
Basson 16' [vakant]
Krummhorn 8'
Tremulant
PEDAL (C–f¹)
Prinzipal 16'
Subbass 16'
Oktavbass 8'
Pommer 8'
Choralbass 4'
Mixtur 4f.
Posaune 16'
Koppel II-P
Koppel I-P
Zwei freie Kombinationen, freie Pedalkombination, Pleno, Einzelabsteller.
Schleiflade mit mechanischer Spieltraktur und elektrischer Registertraktur.
Die dreischiffige Servatius-Kirche in Wenden, 1749–51 nach den Plänen des aus Tirol stammenden Kirchbaumeisters Franz Beyer errichtet, gehört zu den herausragenden Barockkirchen des
Sauerlandes. Besonders hervorzuheben ist der Triumphbogen über dem tiefergestellten Chorraum mit einer Darstellung des 150. Psalms.
Bereits im 17. Jahrhundert gab es eine Orgel in Wenden, die 1683 von Pfarrer Antonius Greven grundlegend erneuert und erweitert wurde. Am 19. Juli 1714 wurde sie bei der großen Feuersbrunst
in Wenden zerstört. 1718 ließ Pfarrer Petrus Arnoldi die Kirche wiederherstellen und schaffte auch eine neue Orgel an – sie hatte 11 Register.
In der neuen Kirche baute der Orgelmacher Bartholomäus Boos aus Koblenz eine neue Orgel, bei der er größtenteils das Pfeifenmaterial aus der alten Orgel wiederverwendete. Der fast 82-jährige
Orgelbauer stürzte am frühen Morgen des 22. August 1755 bei den Arbeiten an der Orgel von der Leiter und verstarb. Zwei Tage später wurde er unter der Orgelempore beigesetzt. Sein Sohn Joseph
Anton Boos vollendete den Bau innerhalb weniger Wochen im September 1755.
1860–66 führte Adolph Rieschick aus Brilon einen Erweiterungsumbau auf 31 Register durch, wobei er im Pedal eine mechanische Kegellade baute. Bei diesem Umbau blieben etwa 14 Register aus der
Boos-Orgel erhalten. 1903 folgte ein Neubau im historischen Gehäuse durch Anton Feith (Paderborn) mit II+P/25 auf pneumatischen Kegelladen, in dem 10 Register ganz oder teilweise aus dem
Vorgängerinstrument übernommen wurden.
Die heutige Orgel geht auf einen technischen Neubau von der Fa. Franz Breil (Dorsten) 1975 zurück. Dabei stammen bis auf Mixtur und Trompete im Hauptwerk und die Terz im Schwellwerk alle
Register aus der Vorgängerorgel. Klanglich kann die Orgel nicht das halten, was der prächtige barocke Prospekt verspricht, Pläne für eine Veränderung der Orgelsituation wurden aber inzwischen
wieder fallengelassen.
Quelle: Dr. Gabriel Isenberg: Orgeln im Kreis Olpe, 1. Auflage, Juni 2018
D-57482 Wenden, Am Kirchplatz
Letzte Änderung: 17.13.2022