Fretter

Kath. Kirche St. MAtthias

Orgel von der Fa. W. F. Stegerhoff, Inh. Georg Effertz (Paderborn), 1972.

© Gabriel Isenberg
© Gabriel Isenberg

I. MANUAL (C–g³)

Prinzipal 8'

Gedackt 8'

Oktave 4'

Gemshorn 4'

Oktave 2'

Sesquialter 2f.

Mixtur 4f.

Trompete 8'

Koppel II-I

II. MANUAL (C–g³)

Rohrflöte 8'

Prinzipal 4'

Koppelflöte 4'

Blockflöte 2'

Zimbel 3f.

Larigot 1 1/3' + 1'

Dulzian 16'

PEDAL (C–f¹)

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

Choralbaß 4'

Rauschpfeife 3f.

Posaune 16'

Koppel II-P

Koppel I-P


Freie Kombination, Registercrescendo, Zungenabsteller.

Elektrische Schleiflade.

Für die damalige St.-Matthias-Kirche in Fretter, allgemein nur als „Kapelle“ bezeichnet, wurde 1858/59 von Orgelbauer Gerstgarbe aus Fredeburg eine Orgel gebaut. Laut einem Vermerk in der Orgelakte, der aber erst nach dem Bau der neuen Orgel 1898 erstellt wurde, umfasste diese zunächst: Prinzipal, Hohlflöte, Gedackt und Spitzflöte. Weiter heißt es darin: „Bis Mathiä, spätestens aber bis Ostern 1859 sollte noch ein frei Pedal mit 1 Register (entweder Prinzipal- oder Cello-Bass 8') hinzugefügt werden.“
Orgelbauer Gerstgarbe hat am 24.02.1859 (also auf Mathiä – dem Patronatsfest) den Erhalt von 50 Thlr. dafür quittiert – so heißt es dann weiter. Demnach hat er also pünktlich geliefert.
Warum bereits 1897/98 der Neubau einer Orgel angegangen wurde, ist nicht erkennbar. Evtl. war es die geringe Größe des Werkes oder aber dessen Störanfälligkeit, da bereits 1892 eine größere Reparatur erforderlich wurde. Zum vorgesehenen Neubau einer Orgel befinden sich noch Angebote der Firmen Franz Eggert, Paderborn, und W. F. Stegerhoff, Paderborn, in der Orgelakte.
Erbaut wurde die neue Orgel dann 1898 von Orgelbau Gebr. Stockmann aus Werl mit 11 Registern. Dieses Angebot befindet sich leider nicht in der Orgelakte, wohl aber die Entwurfszeichnung des Prospektes und die Stellungnahme des bischöfl. Generalvikariats Paderborn. Es handelte sich um eine einmanualige Orgel. In der Orgelakte befindet sich ein Gutachten von W. Sahlmen, Pfarrer der Propsteikirche in Belecke, vom 11.10.1898 über diese Orgel. Demnach wurde die Orgel tatsächlich 1898 mit nur einem Manual erbaut. Die Angaben im Werkverzeichnis der Fa. Stockmann in deren Festschrift zum 100jährigen Bestehen „Baujahr 1899 mit 2 Manualen“ sind also nicht korrekt.
Die neue Kirche wurde in zwei Bauabschnitten errichtet. Nach Fertigstellung des ersten (südlichen) Teils mit Chorraum im Jahr 1928 wurde die Orgel dorthin umgesetzt und soll im linken Seitenschiff gestanden haben. Als der zweite Teil einschl. Turm fertig war, wurde die Orgel dann im Dezember 1932 auf den endgültigen Platz auf der neuen Empore umgesetzt. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch ein elektrisches Gebläse eingebaut.
Durch einen Granateinschlag in die Kirche in den letzten Kriegstagen im April 1945 wurde auch die Orgel stark beschädigt. Die Reparatur nahm die Fa. Stockmann vor. Im März 1946 erklang sie dann wieder. Sie tat ihren Dienst nach zwischenzeitlicher Überholung 1955/56 dann weiter bis zum Bau der neuen Orgel.
Diese wurde 1972 unter Verwendung einiger Register der Stockmann-Orgel von 1898 durch die Fa. W. F. Stegerhoff, Inh. Georg Effertz, Paderborn, mit zunächst 18 Registern erbaut. Das elektrische Gebläse wurde übernommen.
Spieltisch, Windladen für Hauptwerk, Oberwerk und Pedalwerk wurden nach dem elektrisch gesteuerten Schleifladen-System neu erbaut. Auch das Gehäuse wurde neu erstellt. Bei der Orgelweihe am 10.12.1972 fehlten noch Zimbel 3f. und Dulzian 16' im Oberwerk; diese wurden im Juni 1976 von der Fa. W. F. Stegerhoff eingesetzt. Gleichzeitig wurde im Hauptwerk die Waldflöte 2' durch Octave 2' ersetzt.
Bis zur großen Renovierung unserer Kirche 1994/95 hat Herr Effertz die Orgel regelmäßig gewartet. Seit der Kirchenrenovierung 1994/95 führt die Fa. Stockmann, Werl, diese Arbeiten aus.

© Bernhard Schwens, Fretter

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Letzte Änderung: 30.08.2020